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AlpConnectar - Tour des Alpes in drei Sprachen

In der bildungspolitischen Diskussion um den Fremdsprachenunterricht wird viel von Schüleraustausch gesprochen. Wie aber kann ein solcher Austausch möglichst einfach realisiert werden? AlpConnectar bietet eine Lösung.

Im Projekt AlpConnectar begegnen sich Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Sprachregionen dank Videokonferenz und Storage-Lösung und erweitern so mit gegenseitiger Hilfe ihre Fremdsprachenkompetenzen in Deutsch, Französisch und Italienisch (http://alpconnectar.ch/). AlpConnectar basiert auf Ansätzen der drei sprachregionalen Lehrpläne (Lehrplan 21, PER, Piano di studio della scuola dell'obbligo) zum allgemeinen Fremdsprachenlernen, zeigt didaktische Möglichkeiten im Rahmen des Sprachaustausches auf, die von jeder Schule übernommen und angewendet werden können und bietet auch unterstützende Materialien an. Den Schülerinnen und Schülern werden echte Kommunikationsmöglichkeiten in ihrer schulischen Zweitsprache geboten, indem sie in Form von Projektarbeit gezielt ausgewählte Themen behandeln. Neben dem Email-Austausch mit den anderen Klassen und der Nutzung einer Cloud, in der das bearbeitete Material abgelegt wird, stellt die Videokonferenz ein zentrales Instrument zum Sprachenlernen dar. Die Schülerinnen und Schüler haben ein gleichaltriges Gegenüber aus einer anderen Sprachregion, das gleichzeitig lehrt und lernt. So werden geografische Distanzen überwunden und Wissen spielerisch ausgetauscht.

AlpConnectar wurde im Schuljahr 2014/15 gestartet und richtet sich insbesondere an jene Lehrpersonen der Primarstufe, die das Erlernen einer Zweitsprache in einem überfachlich-didaktischen Kontext entwickeln wollen. Zurzeit nehmen sieben Primarschulklassen am Projekt teil. Sie tauschen sich entweder im Dreieck mit zwei weiteren Klassen oder bilateral mit einer zweiten Klasse regelmässig aus. Für authentische digitale Begegnungen müssen eine genügend grosse Bandbreite und ein Tablet oder PC pro zwei-drei Lernende gegeben sein. Nach einer ersten Anschubfinanzierung für das Projekt bietet die Swisscom nun kostenlosen Support für die technische Infrastruktur in den Schulzimmern. Der Fortgang des Projekts ist durch die Trägerschaft gewährleistet. Der angestrebten und erwünschten Erweiterung setzen die vorhandenen personellen Ressourcen jedoch Grenzen.

AlpConnectar nimmt Ansätze der sprachregionalen Lehrpläne zum allgemeinen Fremdsprachenlernen und zu den didaktischen Methoden auf. Bisher wurde AlpConnectar an verschiedenen, auch internationalen Kongressen und Tagungen als Entwicklungsprojekt vorgestellt. Beiträge für ein breites Fachpublikum (z.B. in Bildung Schweiz) sowie weitere wissenschaftliche Zeitschriftenartikel sind in Entstehung.

AlpConnectar ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen den pädagogischen Hochschulen der Kantone Wallis, Tessin und Graubünden sowie der Swisscom. Die drei Pädagogischen Hochschulen leisten die Entwicklungsarbeit, die Frage der Trägerschaft für die dauerhafte Implementierung wird nach Abschluss der Entwicklungsphase neu geregelt.

Nachführung 2018

Schüleraustausch - so heisst das Zauberwort zur Förderung des Fremdsprachenunterrichts. Das Projekt AlpConnectar bietet eine interessante Option zu diesem oft aufwändigen Unterfangen: Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Sprachregionen begegnen sich in Videokonferenzen und wenden so ihre Fremdsprachenkenntnisse an. Das Projekt basiert auf der Zusammenarbeit zwischen den Pädagogischen Hochschulen der Kantone Wallis, Tessin und Graubünden sowie der Swisscom.

Bis anhin war AlpConnectar (http://alpconnectar.ch/) auf die Primarstufe ausgerichtet. Die involvierten Primarklassen haben gute Erfahrungen gemacht und betrachten den Austausch in dieser Form als festen Bestandteil des Unterrichts. Sie organisieren sich autonom und benötigen wenig Unterstützung, was lediglich einen minimalen Support durch die Pädagogischen Hochschulen nötig macht. Die bestehenden Herausforderungen sind vor allem technischer Natur.

Dank der Unterstützung des Bundesamts für Kultur wird das Projekt neu auf die Sekundarstufe I ausgeweitet. 11 Klassen der Sekundarstufe I aus den Kantonen Wallis, Graubünden und Tessin wurden Anfang 2018 ins Projekt AlpConnectar involviert. Zurzeit zeigen sich auf dieser Stufe noch strukturell-organisatorische Hindernisse, die für eine Ausweitung des Nutzerkreises genau analysiert werden müssen. Ab Schuljahr 2018/2019 wird Movetia, die Schweizer Agentur für Austausch und Mobilität, die Pädagogischen Hochschulen bei der Bekanntmachung und Umsetzung des Projekts unterstützen.

Das Projekt wurde an diversen Veranstaltungen im In- und Ausland vorgestellt und es sind mehrere Publikationen dazu erschienen. Zumindest in Fachkreisen dürfte das Projekt dadurch bekannt sein. Allerdings wird die Bekanntheit des Projekts bei der eigentlichen Zielgruppe der Lehrpersonen momentan als ungenügend eingestuft. Im Hinblick auf eine Erforschung dieser Form von Schüleraustausch wäre aus Sicht der Programmverantwortlichen ein konsequenterer Austausch mit anderen Projekten, Programmen oder Organisationen wünschenswert.

Nachführung 2019

Im Projekt AlpConnectar begegnen sich Schülerinnen und Schüler in gemeinsamen Videokonferenzen und wenden so ihre Fremdsprachenkenntnisse an. Das Projekt der Pädagogischen Hochschulen der Kantone Wallis, Tessin und Graubünden sowie von Swisscom ist ein interessantes Zusatzangebot oder auch eine Alternative zum herkömmlichen Austausch von Schulklassen über die Sprachgrenzen hinweg. Es wird nun auf nationaler Ebene genutzt.

Movetia, die Nationale Agentur für Austausch und Mobilität, hat den Ansatz von AlpConnectar Ende 2018 in das eigene Angebot für den Klassenaustausch aufgenommen. Inwieweit sich diese Massnahme auf eine häufigere Verwendung auswirken wird, ist derzeit noch offen.

Die im Projekt entwickelten Ressourcen für die Lehrpersonen stehen in den drei Sprachen (Deutsch, Französisch und Italienisch) weiterhin zur Verfügung (http://www.alpconnectar.ch). Interessierte finden auf der Projekthomepage von AlpConnectar ebenfalls Angaben über Publikationen und Präsentationen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene, die über Ergebnisse und Erfahrungen berichten.

Das Entwicklungsprojekt wurde von Seiten der drei beteiligten Pädagogischen Hochschulen per Ende 2018 formell abgeschlossen. Dies schliesst allerdings nicht aus, dass zu einem späteren Zeitpunkt, wenn digitale Medien für den Klassenaustausch eine grössere Verbreitung finden und quasi zur Selbstverständlichkeit werden, eine Untersuchung über deren Wirkungen angegangen werden kann.

Siehe hierzu das Schlusswort der SSAB



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